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Sonntag, 2. Dezember 2012

Mission unter den Maori



Maori-Familie im 19. Jhd.

Die Maori-Mission in der Diözese Auckland liegt seit etwa fünfzehn Jahren in Händen der Missionspriester vom hl. Joseph von Mill Hill. Die Arbeit ist hart, da die Reste dieses prächtigen, aber durch die englische Kolonisation dem langsamen Untergang geweihten Volkes meist in den Bergen zerstreut liegen. Bekanntlich ist Neuseeland ein Alpenland, ähnlich der schönen Schweiz.
Auch hier hat ein deutscher Missionär, P. Becker, der langjährige Obere der Mission, sich um die Christianisierung der Maoris ganz besonders verdient gemacht. Seit vielen Jahren weiht er ihnen seine ganze Kraft. Sein Posten Purakan, im Distrikt Hokianga, ist die älteste, noch von Msgr. Pompallier gegründete Missionsstation des Landes. Sie hat letztes Jahr dank der langjährigen Bemühungen P. Beckers ein neues, hübsches Kirchlein und eine Priesterwohnung erhalten.
Das kleine Gotteshaus ist, der Altar ausgenommen, ganz das Werk zweier Maorikünstler. Die Einweihung war ein gemeinsames Fest für die katholischen Maoris, die von allen Bergen und Tälern herbeiströmen. P. Lightheart, der jetzige Missionsobere, und P. Bressers kamen zwei Tagereisen weit mit 70 Maoris von Whangaru an der Küste herangeritten, und die umliegenden Berge wiederholten mit lautem Echo den Gruß, den die hünenhaften Häuptlinge mit Stentorstimme den Patres entgegenriefen: Haere mai, e pa, haere mai, na kautau ko to whanau! — Willkommen, Pater, willkommen, du und deine Kinder!

An die 800 Mann Maoris und Europäer hatten sich eingefunden. Drei Tage lang wurden Beichten gehört, und am Festtage trat eine große Zahl der Neubekehrten zum Tisch des Herrn. Natürlich beschloss ein großes gemeinsames Festmahl, bei welchem die Häuptlinge persönlich aufwarteten, die Feier. Von Purakan zog der Missionsobere mit den Seinen zur Station des P. Smiers, wo er gleichfalls eine neue Kirche einweihte und die Festfeier sich erneuerte. Im Augenblick sind zwölf Priester der Genossenschaft fast ausschließlich in der Maorimission tätig. Jede Station hat jetzt ihr Kirchlein, und das Bekehrungswerk nimmt einen recht tröstlichen Fortgang.


(Aus: die katholischen Missionen, 1900)

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