Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 25. Dezember 2012

Wie können wir als Laien der Mission helfen?

Thomas Joseph Carr, Erzbischof von Melbourne (1886-1917)

Zur selben Zeit, da die deutschen Bischöfe die Gläubigen anspornten, sich eifrig am Werk der Glaubensverbreitung zu beteiligen, erhob auch ein australischer Kirchenfürst, der Erzbischof Thomas Joseph Carr (Melbourne), seine Stimme, um seinen Diözesanen auf die Pflicht des Apostolats aufmerksam und mit der weltumspannenden Wirksamkeit der Hauptvereine zur Verbreitung des Glaubens bekannt zu machen. Er wies hin auf das Wort Christi „Lehret alle Völker, predigt das Evangelium jeglicher Kreatur“, erinnerte er an die Vorliebe der Päpste für die auswärtigen Missionen und stellte dann die Frage:

„Wie können wir, Priester und Laien, denen der Beruf, den Heidenvölkern das Evangelium zu verkünden, versagt blieb, am erhabenen Werk der Seelenrettung mitwirken?“ — „Auf zweifache Weise“, antwortet der Erzbischof. „Wir können beten. Die Ernte ist reif; flehen wir um zahlreiche Schnitter und reife Garben. Wir können aber auch materielle Hilfe spenden zum Unterhalt der Missionäre und zur glücklichen Weiterentwicklung der begonnen Unternehmungen. ‚Unsere Missionen sind arm, manche sehr arm‘, hat Papst Pius X. gesagt. Die heutige Lage ist nun einmal so, dass der Missionär von den Neubekehrten keine oder nur geringe Unterstützung verlangen kann; ja er muss oft genug für den Lebensunterhalt jener aufkommen, die sich seiner Lehre anschließen.

In weiter Ferne liegen die herrlichen Zeiten, da die großen katholischen Kolonialmächte es sich zur heiligen Pflicht anrechneten, für die geistlichen Bedürfnisse ihrer neuen Untertanen aufzukommen. Was einst die katholischen Regierungen getan, muss heute die barmherzige Liebe unseres katholischen Volkes tun.
Um jedoch eine praktische Antwort zu geben, so rufe ich euch zu: ‚schließt euch dem Verein der Glaubensverbreitung, schließt euch dem Kindheit-Jesu-Verein an!‘“ 

Dieser Aufruf, tätigen Anteil am Weltapostolat zu nehmen, verdient von den australischen Katholiken ernst beherzigt zu werden. 

Australien zählt heute rund 1 Million Katholiken. Ihr Beitrag zum Verein der Glaubensverbreitung betrug im Jahr 1909 die verschwindende Summe von 1278 Franken, während die armen apostol. Vikariate Neukaledonien 1146, Hawaii 2479 und Tahiti 2000 Franken aufbrachten.

(Aus: die katholischen Missionen, 1912)