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Sonntag, 9. November 2014

Ein ehemaliger Feind der „Römlinge“ als katholischer König in Nigeria


In einem Brief an den Präfekten der Propaganda, Se. Eminenz Kardinal Ledochowski, macht der Apostol. Präfekt, R. P. Lejeune aus der Genossenschaft der Väter vom Heiligen Geist, die erfreuliche Mitteilung, dass die Bevölkerung von Onitscha als König oder wohl richtiger Oberhäuptling einstimmig den katholischen Katechisten von Aguleri, Samuel Oksi Okolo, erwählt hat. „Samy“ ist früher sieben Jahre lang protestantischer „Evangelist“ und als solcher ein ausgesprochener Feind der „Römlinge“ gewesen. Allein das Wirken der katholischen Missionäre und Schwestern, vorab ihre Werke und Anstalten der Barmherzigkeit: Spitäler, Asyle, Kleinkinderbewahranstalten, Aussätzigenheime, die christlichen Dörfer befreiter Negersklaven usw., machte auf ihn großen Eindruck, öffnete ihm die Augen und führte ihn schließlich zum Übertritt. 

Gleichzeitig mit ihm wurden der protestantische Diakon Ephrem und die „Evangelisten“ Jakob, Karl und ein anderer Samuel katholisch. Seit der Zeit leistete „Samy“ als Katechist in Nsubi und Aguleri der katholischen Mission treffliche Dienste. Als nun vor einiger Zeit in Onitscha eine neue Königswahl stattfand, wurde „Samy“ von seinen Mitbürgern als Kandidat aufgestellt, trotz der protestantischen Gegenbemühungen zum König gewählt und als solcher auch von der britischen Behörde bestätigt. 

Sein erster Regierungsakt bestand darin, dass er dem P. Vogler, seinem Beichtvater, das königliche Kronidol auslieferte, ein Holzstück, dessen die früheren Könige sich bei ihren Todesurteilen und vielfach barbarischen Rechtsprechungen bedient hatten. De zweite Akt war, dass er über seinem Thron ein schönes, vom Apostol. Präfekten ihm geschenktes Kruzifix anbringen ließ, damit, wie er sagte, Heiden, Protestanten und Katholiken gleicherweise sich vor dem Zeichen der Erlösung niederwürfen. Sein dritter Regierungsakt war die Schenkung eines auf seinem Besitz liegenden Grundstücks an die Mission zum Bau einer Kapelle und Schule, der bereits begonnen ist. Bis zur Vollendung wird für 60–80 Kinder und junge Leute, Freie und Sklaven, Christenlehre und Schule in seiner eigenen Wohnung und unter seiner Aufsicht gehalten.

Der Heilige Vater hatte ob dieser guten Nachricht solche Freude, dass er für den katholischen Negerkönig sofort ein Geschenk in Gestalt eines schönen, prächtig eingerahmten Madonnenbildes bestimmte, während der Präfekt der Propaganda der Mission die stattliche Summe von 20.000 Lire überwies.


(Aus: die katholischen Missionen, 1901)

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