Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Mittwoch, 20. Mai 2015

Die Mission – der friedlichste Krieg


Geht lehrt alle Völker und tauft sie! Dieser Missionsbefehl des göttlichen Heilandes war zugleich auch der Mobilisationsbefehl der katholischen Missionsarmee. Christus, und nur Christus der Gottmensch allein, konnte diesen Befehl erlassen. Es war der Marschbefehl in gottfeindliches Land, der Kampfbefehl gegen Heidentum und Heidenwesen, der Schwertbefehl der Wahrheit und der Gnade. In dem Kampf, der auf dem Missionsfeld geführt wird, geht es um die höchsten und heiligsten Güter der Menschheit. Es geht um göttliche Wahrheit und menschliche Einsicht, um göttliches Recht und menschliche Freiheit, um Gut und Bös, um Müssen und Unterlassen, um Pflicht und Gewissen, um Heil, Frieden und Sicherheit in den ersten und letzten Fragen eines jeden Menschen.

Der Aufmarsch der katholischen Missionsarmee begann mit der Missionstätigkeit der Apostel. Aus ihrer sterbenden Hand haben andere das Kreuzesbanner ergriffen und haben es weiter getragen bis an die Grenzen der Erde. In allen Jahrhunderten sind Scharen von Freiwilligen zum Missionsdienst im Streiterheer Christi herbeigeeilt. Tausend aus dem katholischen Volk haben sich auch in unserer Zeit für das Kreuzfahrerheer der Weltmission gemeldet.

Diese katholische Missionsarmee schlägt die Schlachten des Herrn. Sie führt den glorreichsten, friedlichsten und beglückendsten aller Kriege. Sie ist ausgezogen, um die Welt für Christus zu erobern. Ihr Kampf ist ein Gotteskampf. Und das ist der Unterschied zwischen dem Gotteskampf und dem Weltkampf: wenn die Welt Krieg führt, dann bluten die Besiegten; im heiligen Gotteskrieg aber, den das Missionswerk führt, bluten die Besieger. In diesem Missionskampf werden den Völkern keine Ketten angelegt, sondern deren Ketten werden zersprengt, keine Lebenden werden zu Toten gemacht, sondern Tote werden zum Leben erweckt [dem übernatürlichen, seltener dem natürlichen nach, so z. B. der hl. Franz Xaver], kein Kriegselend wird hier der Menschheit geschaffen, sondern sie wird beglückt mit den höchsten Gütern für ihr ewiges und zeitliches Wohl.


(Aus: P. Robert Streit O.M.I.: Die Weltmission der katholischen Kirche. Zahlen und Zeichen auf Grund der Vatikan. Missionsaausstellung 1925, Verlag der Oblaten, Hünfeld, 1928)